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den Hörproben
Der Hintergrund:
Das neue Album „5/5/9“ von André Nendza bietet 16 Titel in drei
unterschiedlichen Besetzungen auf einer 3-fach CD.
Das „Canvas“ Quintett ist die aktuelle Working-Band des Bassisten, dass
Quintett „Plains“ wurde eigens für dieses Album gegründet. Beide Quintette
spielen je 5 Kompositionen und vereinigen sich dann für sechs Titel zu einem
Nonett. Soweit die Fakten.
Entstanden ist die Idee zu diesem Projekt während der Pandemie.
Die Beschäftigung mit dem Thema „Contrafacts“, welches Nendzas
Vorgänger-Album „On Canvas I“ prägte, wird hier fortgeführt und
weiterentwickelt. Als impulsgebender Ausgangspunkt sollte eine Great-
American-Songbook-Sammlung eines bekannten Tonträgers dienen. Nach
einigen Überlegungen fiel die Wahl auf Nils Wograms „Root 70“ Album „Wise
men can‘t be wrong“, auf dem die Gruppe sich in fantastischer Weise mit der
Interpretation von Standards beschäftigt. Die Idee war hier aber nicht, über
die Nutzung des Repertoires hinaus einen direkten musikalischen Bezug zu der
Aufnahme zu schaffen. Vielmehr ging es um die Nutzung des Materials als
Impulsgeber für neue Komposition.
Die 12 Stücke stellten für André Nendza ein spannendendes Forschungsfeld
dar, da die meisten Titel nicht zu den häufig gespielten im persönlichen
Realbook - jeder Jazzmusiker hat hier sein eigenes - des Bassisten zählten.
In der ersten Phase der Annäherung wurden die Standards “erspielt“. Durch
die Isolation der Pandemie erfolgte das allein am Bass oder Klavier, teilweise
musste Leadsheets anhand von Aufnahmen erstellt werden, auch wurden zum
Verständnis der Harmonien Solo-Ausschnitte bekannter Musiker wie
beispielsweise Dexter Gordon transkribiert. Schon in dieser Phase entstanden
erste Ideen für eigene Kompositionen.
„Im Verlauf des kreativen Prozesses ist es oftmals so, dass sich die Dinge in
der Art verselbständigen, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt gar nicht
mehr den Ausgangspunkt im Blick hat. Die Kompositionen bekommen ihre
komplett eigene Identität, losgelöst vom ursprünglichen Impuls.“
Da neben der klassischen Contrafact-Technik (Schreiben einer neuen Melodie
auf der bekannten Harmoniefolge) auch abstraktere Konzepte in den
Kompositionsprozess Einzug hielten, war eine zwangsläufige Folge,
verschiedene Besetzungen zu den unterschiedlichen Gruppen von Stücken zu
imaginieren.
„Da die Schreibphase in einer der Hochzeiten der Pandemie stattfand, war
klar, dass die reale Umsetzung nicht unmittelbar anstand. Manche der Stücke
waren zielsicher auf das bestehende Canvas-Quintett zugeschnitten, bei
anderen musste nach Fertigstellung überlegt werden, zu welchen
Musikmenschen dieses Material passt. Klar war, dass Teile der Stücke mit
einem größeren Ensemble umgesetzt werden sollen.“
Die 15 Kompositionen spannen stilistisch einen weiten Bogen und nutzen die
verschiedenen Stränge des modernen Jazz als Spielfelder.
„Jede Form von Dogma und Purismus ist mir wesensfremd. Ich habe Spaß an
verschiedensten Formen von Musik, auch über den Jazz hinaus. Dennoch war
es bisher tendenziell so, dass meinen verschiedenen Projekten immer einen
Teilbereich meiner Interessen abbilden. Hier kommt jetzt alles zusammen und
trotzdem wirkt es für mich wie aus einem Guss.“
Kursiv geschriebener Text sind wörtliche Zitate von André Nendza
André Nendza 5/5/9
André Nendza
arbeitet mit eigenen Projekten (A-Tronic, Duo mit Inga Lühning, Tria Lingvo)
und als Sideman an seiner Vorstellung von gelebter Musik.
Zahlreiche Förderpreise, der Gewinn des ECHO JAZZ 2012 in der Rubrik
„bester Bassist national“, sowie Rundfunk- und Zeitungsfeatures verdeutlichen
seine Präsenz auf der Jazzszene.
Nendza arbeitete u.a. mit Dave Liebman, Kenny Wheeler, Rick Margitza, Mike
Walker, Dominique Pifarély, Charlie Mariano, Zoltan Lantos, Dave Pike, Paolo
Fresu.
Pädagogische Tätigkeit als Leiter des Vorstudium Jazz der OJHS-Köln /
Gastdozent u.a. MuHo Frankfurt, Dresden, Jazzschool Edinburgh, Arnheim,
Bloomington, Salford Manchester, Guildhall London.
Angelika Niescier
gilt als eine der stärksten Musikerpersönlichkeiten, ist mehrfache
Preisträgerin, erhielt u.a. den Deutschen Jazzpreis/ Albert Mangelsdorff Preis.
Als Komponistin und hochvirtuose Instrumentalistin arbeitet sie an
interdisziplinären Grossprojekten, Soloprogrammen und
Auftragskompositionen. Ihre CD-Produktionen wurden, u.a. mit dem
Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik sowie dem Echo Jazz
ausgezeichnet. Tourt im In- und Ausland u.a. in Zentralasien, Kanada, Mexico,
Island, USA, Malaysia. Spielt(e) u.a. mit Joachim Kühn, Steve Swallow,
Tyshawn Sorey, Julia Hülsmann, Jim Black und Nasheet Waits.
Dozentin u.a. an der Hochschule Osnabrück.
Matthias Bergmann
leitet eine eigene Band (CD Still Time – Jazz4ever 4789) mit Claudius Valk,
Hanno Busch, Hendrik Soll, Cord Heineking und Jens Düppe, spielt
regelmässig in Duo Besetzungen mit Clemens Orth (piano) und Oliver Schroer
(Kirchenorgel) und ist als Co-Leader in Projekten mit u.a. Marcus Bartelt und
Paul Heller tätig.
Als vielgefragter Sideman ist Matthias Bergmann mit den Bands von z.B.
Andreas Schnermann, Frank Sackenheim, Sebastian Boehlen, Axel
Fischbacher oder Francois de Ribaupierre auf über 40 CDs zu hören.
Er ist Mitglied im Cologne Contemporary Jazz Orchestra und dem Thoneline
Orchestra und gehörte seit 1998 zur Stammbesetzung in Peter Herbolzheimers
Rhythm Combination & Brass. Matthias Bergmann unterrichtet als
Trompetendozent an der Musikhochschule Köln und der Glen Buschmann
Jazzakademie Dortmund sowie europaweit auf diversen Workshops.
Martin Sasse
war 10 Jahre Lehrbeauftragter für Jazzpiano an der Johannes Gutenberg
Universität Mainz, z.Zt. lehrt er an der Robert Schumann Hochschule
Düsseldorf. Sasse tourte mit zahlreichen, renommierten Jazz-Größen, u.a. mit
dem Al Foster Quartett, den New York Voices, Peter Bernstein, Vincent Herring
und Jimmy Cobb. Seine letzte CD-Veröffentlichung „Good Times“ bekam den
„Preis der deutschen Schallplattenkritik 4/2010“. 2011 war Sasse auf dem
renommiertesten Klavierfestival der Welt, dem „Klavierfestival Ruhr“ zu hören
und tourt im Frühsommer mit Sting und den Bochumer Symphonikern (u.a.
auf dem Jazzfestival Montreux).
Niklas Walter
war Mitglied im „Landesjugend Jazz Orchester NRW“ und begann im „East
West European Jazz Orchester“ zu spielen. Er begleitet regelmäßig
verschiedene Projekte wie z.B. die „Big Band Convention“, das „Grand Central
Jazz Orchestra“ , und spielte bereits Konzerte u.a. in Russland, England, den
Arabischen Emiraten, Serbien, Tschechien, Litauen, Türkei und dem Senegal.
Niklas spielte u.a. schon mit Paul Heller, BuJazzo (BundesJazzOrchester), Ack
van Rooyen, Peter Weniger, Gerard Presencer, Martin Sasse, Jeff Cascaro,
Peter Beets, Milan Svoboda, Andrew Krasilnikov, Vadim Neselovsky, Dave
Liebman, Dennis Rowland (letzter originale Sänger der Count Basie Big Band),
Jerry Bergonzi, Phil Grenadier und JD Walter.
2012 gewann er mit dem „Soulfood Organ-Quartet“ den „Folkwang Jazz-
Preis“.
Christine Corvisier
spielt seit dem 14. Lebensjahr Saxophon. Sie spielte zunächst in der JMSU Big
Band unter Leitung von Jean-François Jacomino, mit der sie international auf
Tournee war. Sie studierte in Nizza (erster Preis DEM) und von 2004 bis 2008
in Amsterdam. Nachdem sie einen Studienaufenthalt 2009 in New York
verbrachte, wo sie Stunden bei Chris Cheek und George Garzone nahm, zog
sie 2010 ins Rheinland, wo sie zunächst mit Stefan Michalke arbeitete und das
CMB Trio bildete. Mit dem Pianisten Spyros Manesis war sie im Duo in
Deutschland, Griechenland und Frankreich unterwegs. Ihr Quintett, mit dem
sie drei Alben herausbrachte, ist seit 2012 mit Kölner Musikern besetzt.
Weiterhin gehört sie zum Quartett von Gero Körner und zum Trio von Tom
Lorenz. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Gitarristen Philipp Brämswig,
bildete sie das Duo Die Brämswigs.
Maik Krahl
begann im Alter von acht Jahren Trompete zu spielen. Nach seinem 2009
begonnenen Jazzstudium an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber
Dresden absolvierte er den Masterstudiengang Jazz Improvising Artist an der
Folkwang Universität der Künste in Essen bei Ryan Carniaux. Während des
Studiums gehörte er zum Jugendjazzorchester Sachsen, dem Lajjazzo
Brandenburg sowie ab 2012 dem Bundesjazzorchester.
Sein erstes Album unter eigenem Namen Decidophobia erschien 2018. 2020
folgte bei Challenge Records Fraction mit Gast Seamus Blake. 2022 erschien
In-Between Flow. Neben seinem eigenen Quartett spielt Krahl mit dem
Quintett Unit 5, mit dem er 2018 das Jazzstipendium jazz@undesigned
gewann. Er ist Mitglied des Subway Jazz Orchestra.
Mike Walker
hat mit Steve Swallow, Dave Holland, Steve Rodby, Palle Danielsson, Arild
Andersen, Peter Erskine, Adam Nussbaum, John Marshall, Bob Moses, Bill
Frisell, John Taylor, Kenny Wheeler, Vince Mendoza, Mike Gibbs, Mark-Anthony
Turnage, Tal Farlow, Palle Mikkelborg, Mica Paris und Norma Winstone gespielt
und Aufnahmen gemacht. Er tourte durch Europa und die USA und machte
Aufnahmen mit dem George Russell Living Time Orchestra, dem er 18 Jahre
lang angehörte. 2008 veröffentlichte er sein Debütalbum Madhouse and the
Whole Thing There. Im selben Jahr wurde er beauftragt, für das Manchester
Jazz Festival zu schreiben. Er schrieb eine Suite mit dem Titel Ropes für ein
22-köpfiges Orchester und ein Jazz-Quintett mit Adam Nussbaum am
Schlagzeug. Mike leitet zusammen mit Gwilym Simcock The Impossible
Gentlemen, eine Band mit Adam Nussbaum und Steve Swallow.
Christoph Hillmann
steht seit zwei Jahrzehnten mit nationalen und internationalen Größen der
aktuellen Jazzszene auf der Bühne und hat in zahllosen Rundfunk-, CD-, Tanz-,
Theater-, Film- und Hörspielproduktionen mitgewirkt.
Er gilt als besonders interaktiver Spieler, der dem Schlagzeug ein
ungewöhnlich breites Spektrum von Stilistiken, Klängen und Rhythmen
entlockt. Damit war er zuletzt in Projekten in Asien, Nordafrika und Europa -
auf Festivalbühnen und in Masterclasses unterwegs. Neben langjähriger
Hochschultätigkeit hat er das kreative pädagogische Tonstudio JamMBoxX in
Potsdam mitentwickelt und leitet es seit 2017.
p
Pressezitate
André Nendza 5/5/9
F
B
Canvas
Angelika Niescier – Saxophon
Matthias Bergmann – Flügelhorn
Martin Sasse – Piano
André Nendza – Bass
Niklas Walter – Schlagzeug
Plains
Christine Corvisier – Tenor,- Soprano Saxophone
Maik Krahl – Trumpet, Fluegelhorn
Mike Walker – Guitar
André Nendza – Double Bass
Christoph Hillmann – Drums, Percussion
p
Vorfreude auf außergewöhnliche CDs
"Besonders toll, hier werden direkt drei CDs in einem Album präsentiert. Alle
mit unterschiedlichen Besetzungen. Jede für sich ein Ohrenschmaus für
Jazzhörer. Teilweise sind die Stücke in der Pandemie entstanden. Der Spaß an
Musik ist allen Silberlingen sofort anzuhören. Hier gibt es die
unterschiedlichsten Facetten von Musik, auch weit über den Jazz hinaus. Man
merkt sofort das festgefahrene Wege bei den Musikern keine Rolle spielen.
Alles wirkt wie aus einem Guss und funktioniert hervorragend. So entstanden
16 spannende Kompositionen, die die unterschiedlichsten Stränge der
modernen Jazzmusik verkörpern. Ein grandioses Spielfeld von Könnern, ein
fantastisches Hörerlebnis. Bravo!“ Magazin Köllefornia (Februar 2024)
Veröffentlichung
2024: 5/5/9 | 5173 JS/CD 5173JS/LP
Angelika Niescier – Saxophon
Matthias Bergmann – Flügelhorn
Martin Sasse – Piano
André Nendza – Bass
Niklas Walter – Schlagzeug
Christine Corvisier – Tenor,- Soprano Saxophone
Maik Krahl – Trumpet, Fluegelhorn
Mike Walker – Guitar
André Nendza – Double Bass
Christoph Hillmann – Drums, Percussion
© Susanne Wittelsbürger
© Arne Reimer
© Gerhard Richter
© Peter Tümmers
© 2024 All rights reserved.
Canvas
Die Quintett Besetzung des Vorgängeralbums „On Canvas“ sollte
Ausgangspunkt für dieses Projekt sein. Die Besetzung mit Angelika Niescier,
Matthias Bergmann, Martin Sasse und Niklas Walter hatte sich trotz oder
gerade durch die Unterschiedlichkeit im künstlerischen Wesen zu einer fabulös
funktionierenden Einheit entwickelt. Die Kompositionen auf dem aktuellen
Album sind zumeist im klassischen Sinne Contrafacts. Die Grundform der
Akkorde wird zwar punktuell modifiziert, im Kern bleibt die Struktur aber
erhalten. Hintergrund dieser Konzeption ist nach wie vor, dass Musikmenschen
mit unterschiedlicher stilistischer Prägung auf einer allgemeinbekannten Basis
möglichst schnell miteinander musikalisch kommunizieren können.
Kompositorisch entwickelte sich das Material im Gegensatz zum
Vorgängeralbum, welches im Wesentlichen durch die klassische Thema-Soli-
Thema Form geprägt war, weiter. Komponierte Intros, Zwischenspiele und
Schlusspassagen spielen hier nun eine größere Rolle. Die Themengestaltung
ist dabei insgesamt vielschichtiger. Unterschiedliche Instrumente übernehmen
thematisch die Führung. Das ursprüngliche Konzept der Blowing-Session wird
verfeinert und doch bleibt das wesentliche Antriebsmoment der „swingenden“
Rhythmusgruppe, auf deren Basis die Solisten ihre ureigenen Geschichten
erzählen, erhalten.
Das nie unmodern werdende Element Timing sorgt für den glücklich machen
Zusammenhalt.
„Dieses Quintett ist das im klassischen Sinne „swingenste“ meiner Projekte.
Im Trio ein unwiderstehliches Statement als Basis oder Reibungsfläche für die
Solisten zu setzen, ist Genuss pur.“
Plains
Bei diesem Quintett waren die Kompositionen fertig gestellt, bevor klar war,
wer hier mitspielen würde. Gesetzt war die Idee, dass beide Quintette zum
Nonett vereint werden. So war die Entscheidung für die Gitarre als
Harmonieinstrument zwecks Vermeidung zweier Tastenspieler im Nonett
schnell klar. Darüber hinaus sollte einer der beiden Drummer, um im Nonett
differenzierte Möglichkeiten für rhythmische Arrangements nutzen zu können,
auch ein Spezialist für Percussion sein.
Für diese Rolle ist Christoph Hillmann die Idealbesetzung. Nendza und
Hillmann verbindet eine langjährige - nicht nur musikalische - Freundschaft, in
der sich durch das Spiel in unzähligen Projekten ein gesichertes gemeinsames
Vokabular entwickelte. Gerade in der kollektiven Gruppe „Tria Lingvo“ wurde
dieses über 15 Jahre verfeinert. Hier entstand auch der Bezugspunkt zu dem
wunderbaren Mike Walker, denn 2018/19 gab es vier Tourneeblöcke in
Deutschland und Großbritannien, bei der der englische Gitarristen auf das Trio
traf. Die Chemie war vor Pandemie und Brexit vom ersten Moment an magisch
und so lag es nahe, diesen Spirit für das neue Projekt wieder aufleben zu
lassen.
An Saxophon und Trompete wiederum konnten mit Christine Corvisier und
Maik Krahl zwei Menschen gewonnen werden, mit denen Nendza zuvor noch
nicht gearbeitet hatte. Beide wurden nachhaltig empfohlen und haben zudem
ihre künstlerische Stimme nachhörbar schon auf vielen Tonträgern
dokumentiert. So traf auf die eingespielte Rhythmusgruppe der erfrischende
Geist der jüngeren Künstler.
Die Komposition für Plains beschäftigen sich mitunter mit polyrhythmischen
Strukturen. Gegenläufige, sich verzahnende Figuren erzeugen verschiedene
Zeitebenen. Der Bass ist in den Arrangements stärker als beim Canvas-
Programm als Melodieinstrument integriert.
„Auch in diesem Quintett steht für mich der rhythmische Flow im Mittelpunkt.
Im Kern geht es auch hier um „gute Töne mit authentischem Sound zur
richtigen Zeit“. Die Kommunikation auf der Time-Ebene innerhalb der
Rhythmusgruppe und mit den Solierenden macht mir große Freude.“
Nonett - 5 plus 5 gleich 9
Nendza, der Mitte der 90er Jahre seine ersten Schritte als Berufsmusiker mit
einem eigenen Septett machte, komponiert hier nach längerer Zeit wieder
Musik für ein größeres Ensemble:
Zwei Saxophone, zweimal Blech, zweimal Harmonieinstrumente und zweimal
Schlagwerk plus einen Bass. Die Palette an Klangmöglichkeiten ist groß und
doch soll trotz dieser Möglichkeiten die Kraft der Rhythmik im Kern erhalten
bleiben. Verzahnungen und Gegenläufiges im gemeinsamen Zeitfluss.
„Der Spaß am mehrstimmigem Schreiben mit ausgesetzten Voicings oder auch
Gegenstimmen war wieder da. Neben dem Konzipieren der Bläserstimmen war
hier gerade die Integration von Klavier und Gitarre eine schöne
Herausforderung.“
Während beim Repertoire der Quintette viele der Kompositionen einen
swingend-triolischen Charakter haben, ist das Repertoire des Nonetts primär
durch Titel in „gradachteliger“ Phrasierung in oftmals ungeraden Taktarten
geprägt. Zudem ist auffällig, dass manche der Standard-Impulse hier zum
zweiten Mal genutzt werden. So entsteht eine weitere Sicht mit komplett
anderem Fokus.
„Das Schreiben für diese Besetzung hat mir eine neue Perspektive für die
Zukunft gezeigt. Ich möchte mich dann doch an das Thema „Large Ensemble /
Bigband“ heranwagen. Wie dieses Experiment ausgeht, ist noch völlig offen,
aber das Feuer ist gelegt.“
Kursiv geschriebener Text sind wörtliche Zitate von André Nendza
Informationen zu den einzelnen Titeln finden Sie hier:
download Presseinfo deutsch > / download Press info (english) >
VÖ
© Olaf Rohl
© Volker Beushausen
© Susanne Wittelsbürger
Jazzthing April 2024 (PDF)